KANTONALER LEHRERINNEN- UND LEHRERVERBAND

Für das Schuljahr 2025/26 werden im Kanton Schwyz 86 Lehrpersonen ohne pädagogisches Diplom unterrichten – also ohne abgeschlossene Ausbildung als Lehrperson. Darüber hinaus stehen 127 Lehrpersonen im Einsatz, die zwar über ein Lehrdiplom verfügen, jedoch nicht für die von ihnen unterrichtete Stufe oder das Fach qualifiziert sind. Ergänzend übernehmen 94 Studierende der Pädagogischen Hochschulen Unterrichtsaufgaben, oft bereits mit hoher Verantwortung, obwohl sie sich noch in Ausbildung befinden.

Besonders kritisch zeigt sich die Lage im Bereich der Heilpädagogik: Nur rund 53 Prozent der unterrichtenden Fachpersonen verfügen über ein entsprechendes Diplom. Das bedeutet, dass fast jede zweite heilpädagogische Unterrichtssituation von Personen ohne formelle Qualifikation in diesem spezialisierten Bereich betreut wird.

Die Ergebnisse sind alarmierend und im äusseren Kantonsteil noch ausgeprägter.
(Datenquelle: VSLSZ 25.6.2025)
 

Kürzlich hat sich die SVP des Kantons Schwyz zur Verhandlung des Massnahmenpakets gegen den Lehrermangel mittels Medienmitteilung geäussert.
Die darin enthaltenen Behauptungen können wir nicht unwidersprochen lassen: Medienmitteilung

Medienmitteilung des Lehrerinnen- und Lehrerverbandes Kanton Schwyz (LSZ) zur Kantonsratssitzung vom 12. März 2025

Der Kantonsrat hätte es gestern in der Hand gehabt, seinen Teil des vorgeschlagenen Massnahmenpakets umzusetzen. Der Regierungsrat hat seinen Beitrag zum Paket bereits geleistet. Der Lehrerinnen- und Lehrerverband Kanton Schwyz (LSZ) ist enttäuscht, dass das Massnahmenpaket im Kantonsrat nicht direkt verabschiedet sondern zur Volksabstimmung überwiesen wurde. Trotz der geschlossenen Unterstützung von SP, FDP, GLP und der Mitte bleibt das dringend notwendige Paket damit weiterhin offen. Unverständlich ist die Haltung der SVP, die den dringenden Handlungsbedarf in der Bildung noch immer nicht erkannt hat. Wir danken insbesondere der SP für ihren engagierten Einsatz, aber auch den anderen unterstützenden Parteien für ihre wertvollen Beiträge. Ihr Engagement zeigt, dass sie die aktuellen Herausforderungen in der Bildung ernst nehmen und aktiv Lösungen vorantreiben.

Die Lehrpersonen im Kanton Schwyz stehen unter wachsendem Druck: Neben steigenden administrativen Aufgaben, neuen Lehrmitteln und der Umsetzung des neuen Beurteilungsreglements nimmt auch die Heterogenität in den Klassenzimmern weiter zu. Immer mehr Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen und verhaltensauffällige Kinder stellen zusätzliche Anforderungen an die Lehrpersonen. Der Berufsalltag wird anspruchsvoller und komplexer – dennoch bleiben die Arbeitsbedingungen unverändert. Ohne Anpassungen wie beispielsweise einer Lohnerhöhung oder zusätzlichen Unterstützungsstrukturen wird sich die Situation weiter verschärfen. Es geht dabei nicht nur um die finanzielle Entschädigung, sondern um eine grundsätzliche Anerkennung der wachsenden Herausforderungen, die der Lehrerberuf mit sich bringt. Die Wertschätzung für die Arbeit, die die Lehrpersonen im Kanton Schwyz leisten, fehlt gänzlich.

Mit den aktuellen Rahmenbedingungen wird es zunehmend schwieriger, qualifizierte Lehrkräfte zu gewinnen und zu halten. Der Kanton Schwyz verliert weiter an Attraktivität als Arbeitgeber, was langfristig negative Folgen für die Bildungsqualität hat.

Nun liegt die Entscheidung bei der Bevölkerung: Soll die Bildung im Kanton Schwyz gestärkt und der Lehrerberuf attraktiver gestaltet werden? Das Massnahmenpaket stellt das absolute Minimum dar, um einigermassen konkurrenzfähig zu werden. Es handelt sich dabei keineswegs um eine Luxusvorlage, sondern um notwendige Massnahmen. Wir vertrauen darauf, dass das Stimmvolk die Dringlichkeit des Anliegens erkennt und entsprechend abstimmen wird.

Der LSZ wird die kommenden Wochen nutzen, um sich mit seinen Mitgliedern zu beraten und die weiteren Schritte zu besprechen.

GUSTAV stellte im offenen (für alle zugänglichen) Teil der DV seine Plattform "musicBox" vor. Mit seinem Humor und musikalischen Talent riss er uns alle mit und brachte uns dazu, zusammen zu singen: ... je n'veux pas me lever, ce lundi matin...!
„Diese Plattform ist für die Äpfel und auch für die Pflaumen unter den Musiklehrern geeignet,“ meinte Gustav lachend – eine Einladung, die kreativen Inhalte für den eigenen Unterricht zu entdecken und auszuprobieren. Sensationell: Alle Lehrerinnen und Lehrer im Kanton Schwyz haben kostenlosen Zugang zur Plattform. Schau unbedingt vorbei und lass dich für deine nächste Musiklektion inkl. Unterrichtsablauf-Vorlagen inspirieren!

Medienmitteilung zur DV
 

Im Kanton Schwyz unterrichten 100(!) Lehrpersonen ohne Diplom

Insgesamt unterrichten derzeit 49 Personen ohne jegliches Diplom, 55 Lehrpersonen verfügen über kein adäquates Diplom, und weitere 42 Lehrpersonen befinden sich noch in der Ausbildung an einer Pädagogischen Hochschule (PH).

Diese Zahlen zeigen deutlich, dass der längst absehbare Lehrpersonenmangel komplett verschlafen wurde. Es ist nun entscheidend, dass Strategien entwickelt werden, um die Qualität des Unterrichts an unseren Schulen zu sichern und die Lehrpersonen bestmöglich zu unterstützen.
(Datenquelle VSLSZ, Stand 15.9.2024)

Herr Bildungsdirektor Stähli, handeln Sie JETZT!

(v.l.n.r. Ursi Dettling, Rachel Tschan, Rita Marty, Urs Zehnder, Isabella Valsecchi; auf dem Bild fehlt Patricia Beeler)

Die Geschäftsleitung des Verbandes Lehrerinnen und Lehrer Kanton Schwyz hat im Rahmen einer zweitägigen Klausur das vergangene Jahr analysiert und die strategischen Schwerpunkte für das kommende Geschäftsjahr festgelegt. Neben der Begrüssung des neuen Geschäftsleitungsmitglieds Rachel Tschan standen dabei mehrere wichtige Themen im Fokus.
Ein zentrales Anliegen der Geschäftsleitung ist es, die Regionalkommissionen sowie die Stufenvereine verstärkt zu aktivieren. In diesem Zusammenhang plant die Geschäftsleitung zwei Veranstaltungen in Schwyz und Pfäffikon, bei denen auch die Schulleitungen zu einem gemeinsamen Austausch eingeladen werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Sicherstellung ausreichender Ressourcen, um die Herausforderungen des Unterrichts in heterogenen Klassen zu meistern und das neue Beurteilungssystem erfolgreich umzusetzen. Diese Massnahmen sollen die Lehrpersonen im Kanton Schwyz entlasten, sie gesund halten und eine langfristige Berufszufriedenheit sicherstellen.
Zudem strebt der Verband eine verstärkte Mitgliederwerbung an. Hierfür wird in Zusammenarbeit mit dem Dachverband LCH ein Konzept entwickelt, um die Basis des Verbandes weiter auszubauen und die Interessen der Lehrerschaft nachhaltig zu vertreten.
Diese Massnahmen sollen den Zusammenhalt der Lehrerschaft stärken und den internen Austausch im Verband intensivieren.
 

Am 28. Juni 2024 führte der LSZ (Rita Marty, Isabella Valsecchi) mit Beteiligung des Elternrates Pfäffikon (Regula Züger) eine Pressekonferenz durch mit dem Ziel, noch einmal eindringlich auf die Problematik des Lehrermangels hinzuweisen. Themen waren die aktuelle Mitgliederbefragung des LSZ, das Massnahmenpaket des Erziehungsrates und natürlich der Lehrpersonenmangel.

Handout Pressekonferenz

Medienbericht Tele1 vom 28.6.2024

Medienbericht Bote vom 1.7.2024

Der Lehrpersonenmangel beeinflusst die Leistungen der Schulkinder negativ:

Medienmitteilung des LSZ zur PISA-Studie vom 23. Januar 2024

Umfrage zeigt Belastung der Lehrpersonen auf:

Medienmitteilung des Kantons Schwyz vom 21. Dezember 2023

Gemeinsam mit kantonalen Lehrpersonenverbänden lanciert der LCH den Aktionsplan Bildungsqualität.

Weitere Informationen 10.11.2023

Die Delegierten des LSZ trafen sich am 7. November 2023 zur zweiten Delegiertenversammlung dieses Vereinsjahres. Die gewerkschaftlichen Schritte angesichts des Lehrermangels waren Hauptthema.

Berichterstattung im "Bote der Urschweiz" vom 10.11.2023